Eigentlich war unser Plan abends auf einen Campingplatz zu fahren um uns für den nächsten Einsatz am Morgen auszuruhen. Da das Womo von Team 2 aus technischen Gründen ausfiel, mussten auch wir umdisponieren und haben etwa 150km Alpenetappe von Team 2 übernommen und die ersten 90km von unserer regulären Tour. Den Rest unserer Etappe hat dann Team 4 übernommen.
So ging es für uns mit nur 2 Stunden Schlaf auf unsere nächste Nachtfahrt zum Startpunkt nach Hochfilzen in Österreich. Dort hat Thomas den „Tracker“ von Holger (Team 1) übernommen und ist auf seine erste kleine Abfahrt in den Sonnenuntergang gefahren. Insgesamt fuhr Thomas ca. 149km von den 240km, aber er hatte auch deutlich mehr Abfahrten als Finn.
Die Abfahrten liefen bei Thomas ganz gut… aber mit nur 2h Schlaf und auf Teilstücken 70 km/h Downhill in der Nacht musste der Fokus ganz klar auf der Straße liegen. Um etwa 3:30 Uhr ist Thomas dann den Turracher Pass runter… Schon kurz nach dem Start gab es einen Abschnitt mit 21% Gefälle wo gerade die Straße abgetragen wurde. In der Dunkelheit natürlich sehr schlecht zu sehen. Er war froh das seine Scheibenbremsen an der Zeitfahrmaschine so gut funktionierten und er sich auf der Schotterpiste halten konnte… kurz nach dem Schock liefen auch noch zwei Hasen vors Rad so dass er die letzten km Abfahrt mit ordentlich Adrenalin und angezogener Handbremse ins Tal fuhr.
Die Etappe von Finn lief hingegen etwas ruhiger ab was die Geschwindigkeiten angeht. Auf einer Streckenlänge von „nur“ ca. 90km und 4 knackigen Anstiegen mit einer Gesamthöhe von ca. 3.140m drückte Finn in dieser Nacht sein Rennrad quer durch die österreichischen Alpen. Ein besonderes Highlight war dabei u.a. die Bergfahrt hoch nach Obertauern, auf der er durch seinen Teambus mit Scooter- und ACDC-Beschallung auch in den zu durchfahrenden Tunneln reichlich beschallt wurde. Durch die knackigen Anstiege mit häufig größer 15% Steigung ging es für Finn nur im Wiegetritt den Berg hinauf. Der Körper konnte dabei das eine oder andere mal durch kalte Wasserbriesen der naheliegenden Wasserfälle gekühlt werden. Ein weiteres Highlight war der Anstieg zur Turracher Höhe (1763m ü.n.), an dem Finn den Tracker an Thomas zur anschließenden Abstiegsetappe übergeben konnte.
Hervorzuheben ist dabei auch die Leistung des Teambusses um Timo und Michael, die in den Nächten zuvor nicht mehr als die Radfahrer geschlafen haben und auf den einzelnen Etappen immer die einzelnen Radwechsel vorbereiten und dabei hoch konzentriert sein müssen. Ebenfalls optimierten Sie die Streckenabschnitte während des Rennens in Bezug auf den Wechselzeitpunkt.