Etappe 12/21

Wir übernahmen den Tracker von Team 3 um 16:10 Uhr auf einem Hügel etwa 10 km vor dem eigentlichen Wechselpunkt um nicht mitten in der Abfahrt wechseln zu müssen. Sören durfte neben der Abfahrt noch den ersten kleinen Anstieg „erklimmen“, bevor Rolf auf sein Tour-Highlight starten durfte.
Seit Stunden schallte bei uns im Auto „der Berg ruft“ aus unser Musikbox. Der Mount Ventoux ist unter Radsportlern eine Legende. Der „kahle Riese“ wurde von uns im Winter bereits diverse Male im virtuellen Training auf Zwift bearbeitet und nun sollte er live bezwungen werden.
Aber nicht irgendwie, Rolf redete seit Wochen von nichts anderem. Unzählige Male hatte er schon die Profis bei der Tour de France vor dem TV voller Euphorie auf den Berg getrieben.
Das entscheidende 24,4 km lange Strava-Segment ist zu Beginn noch recht flach und wird zum Ende immer steiler. Rolf wollte etwas für die Ewigkeit machen und daran konnten auch die 35 Grad nichts mehr ändern. Nach 1 Stunde und 18 min hat er die 1.200 Höhenmeter mit durchschnittlich 283 Watt in seiner Bucket List abgeharkt.
Was für eine Leistung, es hat riesigen Spaß gemacht dabei zuzusehen 😄
Nun denkt aber nicht, dass wir irgendwelche abgezockten Halbprofis sind. Nachdem wir gestern Abend um 22 Uhr (noch in Italien) jeder 2 Portionen Nudeln im Restaurant vertilgt haben, wurde unser WoMo um 2Uhr 😳 von dem Geraschel und Geklapper einer hungrigen Maus geweckt. Rolf verbrennt täglich so viele Kalorien auf dem Rad, dass er die mit den normalen Mahlzeiten nicht wieder aufnehmen kann. Nach 2 Schüsseln Müsli kam er dann wieder ins Bett zurück und wir konnten weiter schlafen. 😄
Sören durfte auf der langen und wunderschönen Abfahrt dann wieder seine Qualitäten in Verbindung mit der Erdanziehungskraft unter Beweis stellen.
Auf bis dato unbekannten Terrain holte er den 7. Platz auf einem 28 km langen Strava-Segment mit durchschnittlich 53,3 km/h. Da das Auto auf solchen Abfahrten nicht Schritt halten kann, dauert es in der Regel recht lange bis zum nächsten Wechsel. Bei 35 Grad sind dann auch auch zwei Trinkflaschen schnell verdunstet und dann fällt die Leistung in der 2. Stunde rapide ab.
Der Rest der Strecke führte uns auf weitestgehend guten Straßen durch leicht welliges Frankreich in die Abenddämmerung. Wir versuchten mit möglichst kurzen Wechseln die Geschwindigkeit möglichst hoch zu halten, wobei diese unter einer Stunde streckentechnisch kaum möglich waren.
Den Tracker haben wir dann pünktlich um 23:55 Uhr an Team 1 übergeben, so dass wir nun insgesamt 8h auf unseren Plan rausgefahren haben!! Ride on!
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