Etappe 16/20

Die nun insgesamt 8h Vorsprung auf unseren ursprünglichen Zeitplan kamen unser Team bisher sehr positiv entgegen, so dass wir erst jetzt unsere erste Nachfahrt ableisten durften. Bei der aktuellen spanischen Hitze freuten wir uns sogar regelrecht darauf.
Um 22:05 Uhr übernahmen wir den Tracker von Team 3, die mit gefühlten 20 Wechseln in der Hitzeschlacht des Tages einen sauguten Job gemacht haben und erneut 40 min auf unseren Zeitplan rausgeholt haben. 🐻💪
Der Wind hatte das erste mal etwas aufgefrischt und sollte mit 40 km/h und Böen bis 55 km/h aus Südosten kommen. Das erschreckt einen Nordfriesen ja erstmal nicht, zudem wir die erste Hälfte unserer Strecke sogar nach Südwesten fuhren, ehe die Strecke auf der 2. Hälfte genau nach Süden verlief, so dass wir ihn dann stramm an die Nase bekamen.
Die Böen wurden jedoch so heftig, dass ich auf der ersten Abfahrt Mühe hatte Fury auf der Straße zu halten und nach dem ersten Einsatz die Scheibe auswechselte.(Das ist mir in NF noch nie passiert 🤷‍♂️)
Wir hatten dieses Mal nur 220 km auf unserem Etappen-Plan, die es allerdings mit 3.600 Höhenmeter auf diversen kurzen Anstiegen in sich hatten. Leider waren die Straßenverhältnisse auch in einigen Abfahrten so katastrophal, das man nur an der Bremse hing, um beim nächsten Schlagloch nicht abgebuckelt zu werden.
Rolfs Trinkflasche wurde aus der Halterung geschüttelt und nie wieder gesehen.
Eine kurze Schrecksekunde brachte uns ein Blaulicht im Rückspiegel, welches sowohl uns als auch Rolf zum Anhalten Zwang. Ein Feuerwehrmann erklärte uns, dass Waldbrände in der Nähe wüteten und diese durch den starken Wind schwer zu kontrollieren seien. Unsere Route sei nicht direkt betroffen, allerdings seien diverse Einsatzfahrzeuge auf der Strecke unterwegs. 10 min später wurde uns die Straße dann tatsächlich an einem Anstieg versperrt. Etwa 20 Personen, darunter ein paar offensichtlich nebenberuflich engagierte Feuerwehrmänner liefen skurril, wild durcheinander auf der Straße rum und versperrten uns den Weg.
Auf der Anhöhe bereiteten sich wohl Einsatzfahrzeuge vor, so dass vorübergehend kein Auto den schmalen Weg passieren durfte. Wir überredeten sie das unser Radfahrer vorsichtig passieren darf und „feuerten“ Rolf kurze Zeit später durch die „spanisch dreinschauende“ Menschentraube an.
Alles in Allem hatten wir eine sehr gute Tour ohne relevante Verzögerungen, welche uns am Ende die Schuhe ausgezogen hat, so dass wir den Tracker erst um 6:20 Uhr völlig zerlegt an Team 1 übergeben konnten.
Damit haben wir mit 8 Stunden & 20 min den ersten Negativsplitt „erlitten“.. 😬
Einen riesen Dank gilt unser Supporterteam, welches seit Tagen jeden Wechsel perfekt vorbereitet, uns immer wieder mit frischen belegten Barguettes verpflegt und uns mit geiler Mucke an den Anstiegen zum Äußersten antreibt.
Gibraltar, morgen kommen wir mit Vollgas!
⚫️🔴🚴🏻‍♂️🇬🇮😎

Ich muss wohl noch was positives beichten, bevor es noch jemand von alleine merkt. 🤓
Unser Zeitplan ist nicht auf 6 Tage und 19 Stunden, sondern auf 6 Tage und 16 Stunden ausgelegt. Ich glaube das ist durch die letzten Anpassung der einzelnen Wattwerte entstanden und wir haben es dann einfach so gelassen.
Die Quintessenz ist, dass wir seit Start schon 3 Stunden vor dem Streckenrekord liegen und somit laut aktueller Planung bereits elfeinhalb Stunden im Plus sind.. jetzt müssen wir aufpassen, dass wir nicht unter sechs Tage Gesamtzeit kommen, um nicht vor 8 Uhr morgens in Gibraltar zu sein. Vielleicht werden wir ja doch noch etwas langsamer oder dürfen den Waldbränden noch etwas ausweichen. Erst mal weitermachen und Plan verfolgen 😉
⚫️🔴🚴🏻‍♂️🇬🇮😎