Etappe 20/21 – Team 4

Endspurt!
Wir dürfen die Sache nach Hause bringen und werden dafür um 4:55 Uhr von Team 3 auf die Strecke geschickt. Vor uns liegen 267 km mit nochmals 2.800 Höhenmetern. Rolf startete an einem schon fast kühlen Morgen mit knapp 20 Grad in einen herrlichen Radfahrtag. Ohne große Hindernisse wechselten wir uns Stunde um Stunde ab. Da es nun nichts mehr hauszuhalten gab, konnten wir beide die Hebel komplett auf den Tisch legen und mit richtig guten Beinen immer fast 300 Watt aufs Pedal bringen.
Eine kleine Schrecksekunde brachte uns eine Straßensperrung, deren Umleitung uns leider zusätzliche 10 km einbrockte.
Da wir aber insgesamt hervorragend im Zeitplan waren, hat uns das nicht weiter belastet. Glück im Unglück brachte die Baustelle, da Rolf mit einem platten Hinterreifen ankam und Sören direkt auf die Umleitung fahren konnte.
Die letzten Wechsel hatten wir so geplant, dass der Teambus Sören etwa 70 km vor dem Ziel rauslässt, damit er direkt nach Gibraltar weiterfahren und rechtzeitig im Ziel ankommen konnte.
Rolf wurde nach seiner kurzen Erholungsphase unterwegs, etwa 20 km später, wieder rausgelassen und wir fuhren das letzte Stück zusammen.
Etwa 10 km vor Gibraltar warteten die anderen 6 Radfahrer bereits mit einer kleinen Dose Havana Cola auf uns und wir konnten so alle gemeinsam ins Ziel radeln.

Ein unbeschreibliches Erlebnis, eine unvorstellbare Mammut-Aufgabe und eine unvergessliche Siegesparty inklusive dem Veranstalter, machen uns bis heute noch Gänsehaut.
Erst vor 2 Tagen hatte uns der Veranstalter etwas kleinlaut gebeichtet, dass er das Rennen wahrscheinlich nicht mehr stattfinden lassen möchte. Durch unseren Spirit und die mediale Präsenz fühlte er sich jedoch wieder so mitgerissen, dass er die Registration für das Race im nächsten Jahr bereits dieses Wochenende wieder eröffnen möchte.

Insgesamt haben wir für die 4.700 km und 60.000 Höhenmeter 6 Tage, 5 Stunden und 50 Minuten gebraucht und damit den alten Streckenrekord um satte 13 Stunden deklassifiziert!
Der neue Streckenrekord wird nun erstmal in der Schatzkammer vom großen SVE verwahrt. Traut euch, wenn ihr ihn wollt! Wir fiebern gern mit, wenn er uns gestohlen werden soll.

Ein riesiges Dankeschön an alle, die dazu beigetragen, uns mental und finanziell unterstützt und mitgefiebert haben. Ohne euch wäre so etwas nicht möglich gewesen!

Nur der SVE!